Nach dem gleichen Prinzip entstehen auch Tropfsteine. Was uns in Tropfsteinhöhlen fasziniert, wird in den Leitungen von Maschinen oder auf dem Waschbecken als störend empfunden. Besonders drastisch zeigen sich die Auswirkungen im Warmwasserbereich. Da Kalk ein schlechter Wärmeleiter ist, steigt mit der Kalkablagerung auch der Energieverbrauch zur Erhitzung des Wassers.
Verschiedene Trinkwasserversorgungsunternehmen in Deutschland nutzen das sehr einleuchtende Prinzip der Enthärtung mit Hilfe von Kalkhydrat, um das Problem von Kalkablagerungen zu reduzieren. Durch Zugabe von gelöschtem Kalk in Form von Kalkmilch oder Kalkwasser werden der pH-Wert und die Konzentration an Calciumionen deutlich erhöht. Die Erhöhung der Konzentration an Calciumionen bewirkt die Ausfällung des gelösten Calciumhydrogencarbonats als Calciumcarbonat, das sich in der Trinkwasseraufbereitungsanlage als weisser Niederschlag absetzt und abgetrennt wird. Das ausgefällte Calciumcarbonat wird anschliessend einer sinnvollen Nutzung zugeführt.