«Routine ist die grösste Gefahr»

Bernhard Klumpp, verantwortlich für Produktion und Betriebstechnik der KFN, berichtet vom vielseitigen Engagement für Arbeitssicherheit bei der KFN.

Es wird gesprengt, gebrannt, verpackt und transportiert: Bei der KFN gibt es eine Vielzahl von Prozessen, die ohne entsprechende Vorsichtsmassnahmen gefährlich sein könnten. Wie Gefahren wo möglich gebannt werden, wieso bei der Sprengung kaum etwas passiert und wie sich die KFN auch für mehr Sicherheit im Privatleben einsetzt, erklärt Bernhard Klumpp. Als Verantwortlicher für Produktion und Betriebstechnik der KFN ist Arbeitssicherheit für ihn ein zentrales Thema.

 

Wo bestehen bei einem Betrieb wie der KFN die grössten Sicherheitsrisiken für Arbeitnehmende? 

Glücklicherweise kommt es in der KFN praktisch nie zu schwereren Unfällen. Was vorkommt, sind Augenverletzungen sowie eingeklemmte Finger. Dies aber meistens wegen Unachtsamkeit. So kann es passieren, dass durch die tägliche Routine zu wenig auf die Schutzbrille geachtet wird. Kommt es dann im Handling mit Kalk zu einem Missgeschick, wenn beispielsweise ein offener Sack umfällt, kann die «Staubwolke» zu Verätzungen führen. Routine sehe ich darum auch als grösste Gefahr.

Bei der KFN wird gesprengt, riesige Gesteinsmassen werden verarbeitet und an Kunden in der ganzen Welt verschickt. Wie oft kommt es hierbei zu Arbeitsunfällen? 

Da wir nicht einfach ins Blaue sprengen, werden Unfälle praktisch ausgeschlossen. Eine Sprengung ist bei uns ein sehr aufwendiger Prozess mit zahlreichen, auch externen Begleitern. So sind direkt davor nicht selten zwölf oder mehr Personen im permanenten Kontakt, sperren Strassen, beobachten die Umgebung und berücksichtigen dabei auch Aussenstehende wie Wanderer oder die nahegelegenen Zugstrecken. Hier wird auf jedes Detail geachtet und mehrere Male werden alle Beteiligten abgefragt. Dass wir uns ausserordentlich bemühen, um Risiken zu minimieren, wurde uns auch schon durch die SBB bestätigt. Kleinere Unfälle, wie die oben beschriebenen Augenverletzungen, kommen glücklicherweise nur etwa einmal im Monat vor. Mit regelmässiger Sensibilisierung versuchen wir, diese Zahl weiter zu senken.

Was tut die KFN alles, um die Arbeit sicherer zu gestalten?

Wir halten uns an die SUVA-Normen, arbeiten daneben aber auch mit einer Sicherheits-Beratungsfirma zusammen. Unsere Mitarbeitenden erhalten eine persönliche Schutzausrüstung mit Schuhen, Helm, Brille etc. Je nach Aufgabe statten wir sie zusätzlich mit Aussenbekleidung oder auch Sturzsicherungen aus. Zudem tragen alle eine Augenspülung auf sich, um im Ernstfall sofort reagieren zu können. Tritt dieser ein, werden Betroffene durch unsere ausgebildeten Betriebssanitäter zum Arzt gebracht. Nimmt man Sicherheit ernst, ist damit viel Aufwand verbunden. Und diesen betreiben wir. Wir schützen Kanten bei Bohrungen im Steinbruch speziell, um das Unfallrisiko zu minimieren, schulen Mitarbeiter, kontrollieren Kleingeräte regelmässig und vieles mehr. Daneben verteilen wir beispielsweise auch Flyer von SUVA-Kampagnen, um auf erhöhte Unfallrisiken im privaten Umfeld aufmerksam zu machen, beispielsweise im Sport.

Welche Erfolge haben Sie damit bereits erzielt?

Dass wenige und praktisch gar keine schweren Unfälle passieren, sehen wir als grossen Erfolg. Dies ist wahrscheinlich auch dem Umstand zu verdanken, dass wir stets an der Thematik dranbleiben. Dadurch beschäftigen wir uns mit neuen Möglichkeiten und Vorschriften. Und versuchen so auch, keine gefährliche Routine einkehren zu lassen.

Inwiefern finden Sie es persönlich wichtig, der Sicherheit mehr Gewicht zu geben?

Mein Anspruch ist es, dass alle sicher sind und keine Unfälle vorkommen. Etwas passieren kann leider trotzdem. Ich möchte als Teil der KFN aber stets sagen können, dass wir unser Möglichstes getan haben. 

Welche Projekte sollen in naher Zukunft umgesetzt werden, um die Sicherheit weiter zu erhöhen? 

Die höchste Priorität hat bei uns aktuell, die Sensibilisierung für Sicherheitsthemen und Gefahrenquellen hochzuhalten. Daneben wollen wir unseren Standard auf hohem Niveau beibehalten, was in Zukunft auch mit weiteren Investitionen verbunden sein wird. Unsere Arbeitstechniken bleiben zwar grundsätzlich die gleichen, die Möglichkeiten, uns dabei zu schützen, entwickeln sich aber weiter. Und wir bleiben dran.